Archiv für 15. November 2013

Unbekannte berauben Taxifahrer

Freitag, 15. November 2013
07.06.2010
und klauen das Taxi

Zwei Männer haben am Freitagabend in Friedrichshafen am Bodensee einen Taxifahrer mit einer Pistole bedroht und sind dann mit seinem Geld, seinen Papieren und dem Taxi geflohen. Die Polizei und das betroffene Taxiunternehmen bitten um Hinweise.

Bild zu: Unbekannte berauben Fahrer und stehlen sein Taxi Am vergangenen Freitag (4. Juni) stiegen gegen 21.40 Uhr in der Friedrichshafener Zeppelinstraße am dortigen Hotel Traube am See Fahrgäste in ein Taxi, das sie zuvor über die Telefonnummer des Unternehmens bestellt hatten. Beide waren offenbar keine Hotelgäste. Die Fahrt ging nach Meckenbeuren, Brochenzell und führte dann weiter nach Oberzell, wo sich die Fahrgäste nicht ganz einig waren, wo sie genau hin wollten. Während der Fahrt ergaben sich nach Angaben des Fahrers keinerlei Anhaltspunkte für einen bevorstehenden Überfall.

Gegen 22.30 Uhr wurde der Fahrer der Fahrer dann aber plötzlich von hinten mit einer Pistole, die ihm an den Kopf gehalten wurde, bedroht und aufgefordert, in einen Waldweg zu fahren. Anschließend musste er mit erhobenen Händen das Taxi verlassen. Die Täter entwendeten seine Papiere und das mitgeführte Bargeld und flüchteten mit seinem Taxi, das bis heute nicht wieder aufgefunden wurde. Das Taxiunternehmen und die Polizei bitten deshalb um Hinweise zum Verbleib des Wagens.

Es handelt sich dabei um einen schwarzen VW Touran, der an den Türen, am Heck und der Motorhaube mit den Telefonnummern 07541 – 33333 & 55555 beklebt ist. Zudem ist das Taxi an beiden Türen mit einer großflächigen und auffälligen Werbung mit der Aufschrift „Schwäbische Zeitung“ beklebt (siehe Foto). Das Fahrzeug hat das amtliche Kennzeichen FN-IN 5555.

GABIS GESCHICHTE 1

Freitag, 15. November 2013


1
Gabi´s Geschichte

Wieder einmal neigte sich meine Nachtschicht langsam dem Ende zu.
Es war die Nacht von Donnerstag auf Freitag, den 18.10.2002.
Diese Nacht würde ich so schnell nicht wieder vergessen.
In den frühen Morgenstunden,
gegen 03:03 Uhr bekam ich von meiner Taxizentrale Wuppertal
einen Fahrauftrag.
Mein Datenfunkgerät zeigte die Bestellung >>Schlesische Straße Nr. 4<< an.
Ich bestätigte, startete den Motor meines Taxis,
der 169, und fuhr los in Richtung Langerfeld.
Auf dem Weg dorthin meldete ich der Taxizentrale
noch eine Behinderung in der Gildenstraße,
die aufgrund eines Brandes gesperrt war. Ich ahnte nicht, das
dies vorerst der letzte Kontakt zur Taxizentrale gewesen sein sollte.
An meinem Zielort angekommen,
fuhr ich wegen der dort herrschenden Dunkelheit sehr langsam.
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Ups, zu weit. Da war schon die Nummer 8. Ich war etwas zu weit gefahren.
Ich bremste, legte den Rückwärtsgang ein und drehte mich halb rechts um,
während ich zurücksetzte.
Weder jetzt, noch vorher war jemand in der Straße oder sonst wo zu sehen.
Plötzlich und ganz unerwartet wurde hinter mir die Taxitür geöffnet.
Es stieg jemand ein. Es vergingen keine zwei  Sekunden und es war jemand eingestiegen,direkt hinter mir.
Noch bevor ich irgendwas sagen konnte, spürte ich etwas hartes,
festes an meine Rippen.
Eine männliche Stimme sagte sofort:
>>Das ist eine Pistole! Fahr !<<
Irgendwie nahm ich wahr ,da ich sofort im Rückspiegel schaute,
das der Mann maskiert war und ich wusste sofort:
>>Jetzt wird´s ernst.<<
Ich war so erschrocken über das,
was hier geschah, das mir augenblicklich schwindelig wurde.
Fahr los!!!! meinte der Maskierte.
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>>Mir ist schwindelig<< sagte ich.
Da packte mich der Maskierte  von hinten am Hals und meinte:
>>Wenn du tust, was ich  dir sage, dann passiert dir nichts. Fahr jetzt!<<
Er gab kein Fahrziel an, sondern dirigierte mich durch die Straßen Wuppertals.
Als ich Ihn fragte warum er das mache, antwortet er:
>>Ich bin auf der Flucht, abgehauen aus dem Knast.
Ich habe lebenslänglich, weil ich Zwei umgelegt habe.
Auf keinen Fall gehe ich wieder in den Knast.
Dich umzulegen macht mir auch nichts aus.<<
Dann verlangte er von mir den Funk abzustellen.
Das, das nicht gehe, weil alles zusammen gekoppelt sei,
akzeptierte er, indem er nichts sagte.
Als nächstes kam die Anweisung,
das meine Hände oberhalb am Lenkrad zu bleiben hätten.
Immer wieder sprach ich mit Ihm und erfuhr,
er wäre überrascht gewesen ,
das eine Fahrerin gekommen wäre.
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Wir fuhren mittlerweile die Straße >>Werbsiepen<< hoch.
Eine Straße, die wegen der Dunkelheit dort, für mich sehr unangenehm war.
Dann weiter über die >>Linde<<.
Von dort aus sah man deutlich das Licht der Justiz Vollzugsanstallt Remscheid.
Deshalb fragte ich Ihn:
>>Wenn du ausgebüxt bist,
warum lässt du dich dann in die Nähe des Knastes fahren? <<
Ihm war aber diese JVA nicht bekannt und er sagte, er sei im Raum Köln abgehauen.
Ich musste alles was er mir sagte, glauben, es gab keine Alternative.
Er befahl mir dann, nach links ab zu biegen
( Richtung Beyenburg ).
Mich packte eine große Angst nach Beyenburg zu fahren,
weil dies eine ländliche und sehr dunkle Gegend ist.
Ich versuchte Ihn umzustimmen und machte den Vorschlag,
doch auf die Autobahn zu fahren.
Nein, es musste Beyenburg sein.
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Verflixt, ausgerechnet dahin, wo der Funk und Telefonkontakt sehr schlecht ist.
Mir wurde übel und ich dachte nur:
>>Vielleicht ersäuft er dich in der Talsperre<<.
Mein Gehirn schien zu explodieren.
Alle Gedanken kamen auf einmal.
Sie rotierten um die Frage, warum ausgerechnet Beyenburg.
>>Na klar, da findet man dich nicht so schnell<< ging es mir durch den Kopf.
>>Wie ist es, wenn man durch eine Kugel stirbt?
Was ist, wenn man nicht sofort tot ist und Elendig verreckt?
Wo geht die Kugel hin? Kopf? Bauch? Beine?<<
Dann wieder die anderen Gedanken.
>>Was muss ich tun?<<
Nun waren wir auf >>Sondern – Windfoche<< da oben.
Ich sagte:
>>Man, lass mich doch hier laufen. Ich habe sechs Kinder.
Du bist im gleichen Alter wie mein Ältester.
Stell dir doch mal vor,
ich könnte deine Mutter sein<<
Ich arbeitete fieberhaft daran, eine ,so wie Mutter-Kind Beziehung aufzubauen.
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Er antwortete:
>>Sie ist seit fünf Jahren tot.<<
Ich bettelte und flehte Ihn an, er möge mich doch hier heraus lassen,
aber all mein betteln hatte keinen Erfolg.
Dann erreichten wir die >>Kurvenstraße<< .
Wieder bat ich Ihn eindringlich, mich doch hier heraus zulassen.
Er kommandierte dies mit einem mürrischen:
>>Halt den Mund! Willst du mich verarschen?<<

Irgendwie, ja irgendwie musste ich versuchen, den Alarm auszulösen.
Das war mir schon früher durch den Kopf gegangen,
aber ich hatte es aus Angst wieder verworfen.
und trotzdem, irgendwie musste
mir das jetzt gelingen.
Ich versuchte mich so unauffällig wie möglich zu bewegen,
mit den Füßen.
Der Stille Alarm über Funk wäre genau das was ich brauchte –
könnte mein Leben retten.
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Ja, hätte ich dann auch den richtigen Alarm getroffen.
Aber nein, bei meinem Glück erwischte ich den,
den ich am wenigsten gebrauchen konnte.
Der akustische Alarm ging los.
Ich bekam selber fast einen Herzschlag
als er durch lautes Hupen ausgelöst wurde.
Sofort Unruhe.
Der Maskierte hatte sich nicht unter Kontrolle.
Und ich dachte, jetzt drückt  er ab.
Er drückte mir die Pistole feste an die Schläfe und schrie aufgeregt:
>>Was hast du gemacht? Stell das ab, stell das ab.<<
Ich verteidigte mich damit, dass ich doch die Hände, wie befohlen,
am Lenkrad habe. Er schrie wieder:
>>Stell das ab!<<
Mir viel im ersten Moment gar nichts mehr ein, wie ich das ausstellen konnte.
Aber mit der Waffe am Kopf,
welche er nun noch fester gegen meine Schläfe drückte,
wusste ich es plötzlich wieder. Ich betete, lieber Gott
hilf mir, bitte.
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Ich hatte inständig gehofft,
dass irgend jemand in den umliegenden3-4 Häusern
durch den Krach aufmerksam geworden wäre.
Aber nichts rührte sich. Kein Licht ging an.
Keine Gardine bewegte sich, einfach gar nichts.
Ab diesem Vorfall musste ich nun auf den Beifahrersitz.
Mensch, noch in der Kurvenstraße hatte ich überlegt,
gegen eine Hauswand zu fahren, wie
ich früher immer sagte!
Oder irgend etwas anderes zu tun, aber was, sollte ich tun, als er
noch hinter mir saß und die Pistole in meinen Rippen drückte?
Jetzt saß ich da und überlegte, ob es besser gewesen
wäre, gegen ein Haus
zu fahren. Dann der Geistesblitz, BEI DEM AUFPRALL KÖNNTE SICH AUCH NOCH EINE KUGEL LÖSEN.
Deswegen habe ich wohl diese Chance nicht genutzt.
Hinterher ist man immer schlauer.
Nun saß er auf meinem Fahrersitz.
Er fuhr los und ich war überrascht,
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wie gut und schnell er mit dem
Taxi fuhr.
Es ging in Richtung Schwelm und ich bekam immer mehr den Eindruck,
das er eine unbewohnte Gegend suchte,
wo keine Häuser standen.
Wieder kreisten meine Gedanken.
Da er sehr schnell fuhr, verwarf ich jedoch die Überlegung,
mich aus dem Auto fallen zu lassen,
schnell wieder.
Da wollte ich doch lieber alles andere,
was da noch kommen könnte, im Kauf nehmen.
Wir näherten uns wieder vereinzelt stehenden Häusern.
Das passte Ihm offensichtlich gar nicht und er fuhr zurück.
Er fand den Waldweg zur >>Weuste<<,
der mir vorher aus anderer Richtung kommend,
selbst gar nicht aufgefallen war. Und da es Schwelmer Gebiet war,
kannte ich die Weuste dort nicht.
Mir wurde sofort übel.
Es war ein schwarzer, dunkler Waldweg ohne Beleuchtung.
Nach einiger Zeit brachte er das Taxi zum Stehen.
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Und noch einmal appellierte ich an Ihn,
bitte mit dem was du tust, denke doch an meine Kinder.
Auf keinen Fall wollte ich in diesen Waldstück , denn es war  mir seht Unheimlich, hier findet man mich nie und sagte zu Ihm:
>>Ich habe Angst<<
Seine Antwort war:
>>Deine Kinder bekommen ihre Mutter wieder<<.
Ob tot oder lebendig sagte er aber nicht.
Diese Frage durchbohrte mein Gehirn und dachte mein Kopf explodiert.
Jetzt verlangte er, ich solle Ihm das Commandsystem vom Auto erklären. Ja , das war noch ein bisschen Zeit.Ich tat es.
Dann fragte er nach meinem Geld  und Handy s. Ich gab Ihm alles.
Ich fragte Ihn, ob ich wenigstens mein Handy
und meine Papiere behalten könnte.
Aber da hob er die Waffe,
welche die ganze Zeit auf mich gerichtet war, wieder etwas höher.
>>Okay, Okay, wenigstens meine Karte<<
bat ich.
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Er erlaubte es, worauf ich unter seiner Beobachtung versuchte,
mein Handy zu öffnen, um die Karte heraus zu bekommen.
Es gelang mir nich, da ich zu nervös war. Er nahm das Handy zu meinen erstaunen, löste die Karte und gab sie mir –
alles natürlich mit Handschuhen. Nun musste ich aussteigen.
>>Ach du lieber Gott! Was kommt jetzt?<<
Er befahl mir zum Kofferraum zu gehen, den er öffnete und dabei sagte:
>>Ich werde dich nicht umbringen oder vergewaltigen. Bleib ruhig<<.
Ach du liebe Güte, ich habe an alles gedacht, aber nicht an so was.
Er machte meine Geldbörse auf,
nahm meine Papiere heraus und schmiss sie in den Kofferraum.
Meinen Personalausweis behielt er und befahl mir,
meine Adresse aufzuschreiben.
Papier und Kugelschreiber fand er in meiner Tasche.
Ich wollte wissen, warum er meine Adresse haben wollte
und er antwortete mir:
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>>Meine Kumpels kommen bei Dir zu Hause vorbei,
falls ich geschnappt werde<<.
Ich sammelte einige meiner Sachen ein
und schmiss sie in meine Handtasche, die ich mir dann –
irgendwie aus Reflex  oder wie auch immer- vor die Brust hielt.
Obwohl das sicher nicht viel gebracht hätte, wenn er die Waffe abfeuert hätte.
Dann griff er zum Wagenheber.
>>Oh Gott<<,
kreisten mir die Gedanken durch den Kopf.
>>Jetzt erschlägt er dich damit. Aber warum damit?<<
Er gab mir den Wagenheber und ich sah Ihn ziemlich ungläubig an.
>>Du hast doch Angst – oder?<<
Mir stieg blitzartig der Gedanke in dem Kopf:
>>Jetzt zuschlagen!<<
Aber gleichzeitig fiel mir ein,
das er mit seiner Waffe schneller gewesen wäre.
Also verwarf ich den Gedanken wieder und wartete auf das, was jetzt passieren sollte.
Der Maskierte jedoch stieg in´s Taxi und fuhr weg.
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>>Gott sei Dank<<.
Ich war allein.
Mit dem Wagenheber und meiner Tasche.
Um mich herum war es schwarz.
So dunkel, das ich nicht sah, wohin der Weg führte,
auf dem ich da stand.
Ich dachte nur noch:
>>Weg von hier, so schnell wie möglich weg von hier<<.
So schnell wie möglich versuchte ich dort weg zu kommen.
Völlig außer Puste –
ich dachte, mir platzen gleich die Lungen –
als ich plötzlich das Taxi wieder  hörte und dann auch sah.
Und ehe ich mich versah,
stand der Maskierte neben mir und befahl mir wieder einzusteigen.
>>Oh nein, dass kann doch nicht wahr sein<<
Er sagte:
>>Ich kann dich nicht laufen lassen<<
und richtete wieder die Pistole auf mich.
Somit blieb mir nichts anderes übrig,
als wieder in das Taxi zu steigen.
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Es ging wieder zurück über die Kurvenstraße in Richtung Lüttringhausen
Anschließend über die Barmer Straße,
als an einer kleinen Kreuzung zwei Polizeiautos
( ein Mannschaftswagen und ein kleineres Polizeiauto )
entgegen kamen.
Mein Herz machte einen Freudensprung.
Dachte tatsächlich,
der Alarm hat doch etwas gebracht .
Zu schön um wahr zu sein.
Aber die Polizei fuhr einfach weiter,
haben keine Notiz von einen Maskierten Taxifahrer genommen.
Das nahm mir in diesem Moment einfach jegliche Illusion.
Mein maskierter Entführer
bog vor Schreck sofort auf die Autobahn A 1 in Richtung Köln ab.
Mir ging durch den Kopf,
das dies jetzt wohl die letzten Stunden
oder Minuten meines Lebens sein würden.
Wieder sagte er:
>>Ich kann dich nicht laufen lassen<<.
Wie schon vorher versuchte ich mit Ihm zu reden.
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Und ich redete ununterbrochen auf Ihn ein,
bis er die Musik voll auf drehte,
wohl um mich nicht mehr hören zu müssen.
200 Stundenkilometer fuhr er nur mit einer Hand.
Mit der anderen richtete er permanent
die Waffe auf mich.
Er reagierte nur mit einem Kopfschütteln,
als ich ihn bat,
doch wenigstens während der Fahrt die Waffe herunter zu nehmen,
da ich bei so einer Geschwindigkeit ja eh nichts gegen Ihn machen könnte.
Meine wiederholte Frage,
ob er mich raus lassen würde,
hatte auch keine Reaktion mehr zur folge.
Das war mir furchtbar und unheimlich.
Wo will er hin?
Ich wollte Weinen, aber es ging nicht.
Meine Gedanken fingen wieder an zu kreisen und ich überlegte tatsächlich
>>nun komme ich nicht einmal unter die Erde.
Hast ja keine Versicherung für so was abgeschlossen<<

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Dann der Gedanke,
vielleicht sammeln deine Kollegen für deinen Beerdigung.
Meine bevorstehende, unangenehme Untersuchung
hätte sich ja nun auch erledigt.
Das waren so meine Gedanken.
Es ist erstaunlich, was einem in solch einer Situation alles durch den Kopf geht.
Irgendwelche Geistesblitze eben.
Wir erreichten die Abfahrt Burscheid und er verließ die Autobahn.
Es folgte eine Irr fahrt über die Landstraßen.
Jeder dunkle Weg war unserer.
Überall fuhr er hinein.
Ich wusste, er sucht etwas.
Eine einsame Stelle, um sich meiner zu entledigen.
Aber Gott sei Dank waren da immer wieder vereinzelte Häuser.
Auf seiner Suche hielt er irgendwann plötzlich an.
Keine Ahnung, was nun los war.
Er gab mir  Münzen, um Zigaretten zu ziehen.
Das Taxi parkte er so nah am Automaten, dass ich nicht aus dem Auto steigen musste.
Ich zog Ihm die Zigaretten .Und da ich auch einmal geraucht habe,
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machte ich gewohnheitsmäßig die Packung auf
und wollte für Ihn eine Zigarette herausnehmen.
>>Meinst du, ich zieh meine Maske ab?<<
fragte er und rauchte noch nicht.
Während die Fahrt nun weiterging,
musste ich Ihm noch einmal das Auto-Commandsystem erklären.
Dabei sah ich, dass der Wagen noch Sprit für 281 Kilometer hatte…
Irgendwann kamen wir dann in einem Waldgebiet in Leichlingen an.
Ich redete und redete auf Ihn ein.
Sagte mir immer wieder selbst:
>>Lass Ihn keinen klaren Gedanken fassen<<.
Mittlerweile hatte ich so eine –
wie ich schon erwähnt hatte- so was wie eine Mutterbasis aufgebaut.
Ich merkte, er kämpfte mit sich,
ob er mich nun leben lassen soll oder nicht!
Warum soll er sich so viel Mühe machen
und so lange mit mir durch die Gegen fahren?
Er hatte doch bereits seine Chance!
Dann fand er einen Parkplatz im Waldgebiet.
Von dort führte eine kleine Straße Berg auf.
In dieser Straße stoppte er das Taxi
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und befahl mir aus zu steigen.
>>Na endlich<<
ging es mir durch den Kopf.
Wir stiegen beide aus und er verschloss das Auto.
Dann befahl er mir, Ihm zu folgen.
Ich umklammerte meine Tasche noch fester.
Mein Gehirn lief auf Hochtouren.
>>Warum schließt er das Auto ab? Was soll das?<<
Er sah einen Wanderweg oder so und zwang mich,
mit Ihm dort hinein zu gehen. Ich sagte zu Ihm, da gehe ich nicht rein
und hing mich an seinen linken Arm,
da ich sah, das er irgend was fummelte.
Dachte er lädt die Pistole oder so.
In diesem Augenblick überfiel mich alle Angst der Welt auf einmal.
>>Warum geht er mit mir in diesen Wald?<<

GABIS GESCHICHTE 2

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Ich traute mich nicht zu Ende zu denken.
Irgendwie wusste ich ja, ich bin entführt worden und er kann mich nicht laufen lassen.
Er hatte es ja immer wiederholt.
Und jetzt in der Dunkelheit, da ging es um meine letzte Zeit auf Erden,
so war mein Denken.
Meine Gedanken kreisten auch um das Taxi,
auch wenn ich ja nur die Fahrerin war.
Irgendwie hing ich an dem Auto.
Es hatte mir immer Geborgenheit vermittelt,
weil es mich ja – normalerweise – immer Heil nach Hause gebracht hatte.
Es ging immer tiefer in den Wald.
Ich stellte fest, dass er im Gegensatz zu mir, in dieser Dunkelheit sehr gut sah.
Ich sah fast gar nichts.
Dann bemerkte ich wieder, das der maskierte Täter schon wieder da
irgendwas machte –
so vor sich.
Sofort dachte ich mir:
>>Aber jetzt lädt er wohl die Pistole<<.
Davon hatte ich ja keine Ahnung. Aber irgend etwas machte er da.
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Angst stieg in mir auf und ich klammerte mich förmlich wieder an seinen
linken Arm.
Er drückte mich zurück und ich bettelte Ihn an,
mich nicht zu töten.
Er hatte doch gesagt, ich käme wieder zu meinen Kindern zurück.
Würde er sein Wort halten? Ich verlor meinen Glauben.
Ich redete und redete, versuchte auch immer wieder, mich an
seinen Arm zu hängen.
Ich musste unbedingt Kontakt herstellen, damit er Skrupel bekam, mich zu erschießen.
Er wiederholte jedoch immer nur:
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>>Bleib ruhig, bleib ruhig<<.
Dann steckte er sich eine Zigarette an, wobei er sich so umdrehte,
das ich trotz des Lichtes vom Feuerzeug nichts erkennen konnte.
So glaubte ich zumindest.
Irgendwann nahm er meinen rechten Arm und ich fühlte,
das er mir etwas über die Hände zog. Ein Seil oder ähnliches, so fühlte es sich an…

Jetzt erst setzte er seinen Gang fort.
Vom Weg ab, direkt in den Wald.

Mich zog er hinter sich her. Ich stolperte, fiel hin, immer und immerwieder.
Ich sah ja nichts. Er zog mich trotzdem unbarmherzig weiter hinter sichher,
bis er plötzlich an einem Baum stehen blieb.
Diesen befand er wohl für geeignet, um mich daran zu fesseln.
Er befahl mir, mich an den Baum zu stellen.
Meine Tasche, die ich immer noch verkrampft, fest vor meiner Brust hielt, ließ ich fallen.
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Nun stand ich da an diesem Baum, er zog die Fesseln so fest, dass ich aufschrie…
Ich sagte, mir sterben die Hände ab, aber das war Ihm egal.
Noch einmal zog er die Fesseln nach. Immer wieder sagte ich Ihm:
>>Mensch, Junge, du hast es doch versprochen, das du es nicht tust<<.
Seine Antwort kurz und knapp:
>>Du redest zu viel<<

GABIS GESCHICHTE 3


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Dann durchsuchte er meine Tasche, die vor mir auf dem Boden lag.
Genau konnte ich nicht sehen, was er machte.
Er stand auf und bevor ich mich versah,
steckte er mir etwas in meinen Mund.
Meine Ente. Die Stoffente, welche in an meinem Wohnungsschlüssel hatte.
Er verwendete diese Ente als Knebel und befestigte sie mit einem Aufladekabel aus meiner Tasche,
indem er das Kabel fest um meinen Kopf band.
Während er das tat, stand er so dicht vor mir,
das ich einen Moment seine Augen sehen konnte, die von der Maske nicht verdeckt waren.
Ich schloss sofort meine Augen, dachte aber unsinniger Weise,
dass er recht schöne Augen hat.
Warum ich in diesem Moment gerade das gedacht habe,
kann ich bis heute nicht sagen.
Wieder wollte ich weinen, aber es ging einfach nicht.
Er ging um mich herum, steckte mir die Taschenlampe in die Tasche und sagte:
>> Falls du mal irgendwann frei kommst<<.
Dann ging er…
Es war absolut still. Pechschwarze Nacht.
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Stock dunkel.
Ich versuchte mich zu beruhigen, dachte aber immer wieder:
>> Vielleicht steht er ja noch da und guckt, was du tust und erschießt dich doch noch<<.
Ich wartete. >>Bleib ruhig<< , redete ich mir ein.
Dann während ich gespannt in die Dunkelheit horchte,
hörte ich wie er das Taxi startete und weg fuhr.
Ich nahm allen Mut zusammen und riss an meinen Fesseln.
Es tat weh, aber das war mir egal. Und dann irgendwann schaffte ich es.
Meine Fesseln rissen. Ich löste das Kabel von meinem Kopf und nahm den Knebel ,
die Ente – aus dem Mund und steckte die Sachen in meine Jackentasche.
Dann griff ich nach meiner Handtasche,
die vor mir auf dem Boden lag und wollte nur noch weg von diesem Ort.
>> Weg von hier – bloß weg von hier<<
rasten meine Gedanken. Es war ja immer noch Stock dunkel
und ich sah kaum wohin ich trat, aber ich setzte mich in Bewegung.

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Dachte mir:
>> Den Berg rauf, nur weg<<.
Ständig stürzte ich, stand auf und fiel wieder hin.
Meine Flucht von diesem Ort war mehr ein Krabbeln und ein Stolpern als ein Laufen.
Baumstämme, Äste, Dornen, in denen ich hängen blieb – alles vorhanden.
Endlich hatte ich es geschafft.
Ich war oben und stand vor einem Zaun.
Ein Stacheldrahtzaun und dazwischen Strom. Toll! Mein Augenmaß sagte mir sofort:
>> Oh Gott, da passt du nicht durch<<.

GABIS GESCHICHTE 4

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Es war mir aber egal.
Ich warf meine Tasche über den Zaun und versuchte mich hindurch zu zwängen,
blieb aber wie erwartet mit meinen Rücken im Stacheldraht hängen.
Meine Kleidung zerriss, aber egal.
Ich spürte keinen Schmerz mehr und riss mich wieder los.
>>Nur weg von hier<<
hämmerte es mir durch den Kopf.
Alles andere war egal. Jetzt lagen Felder vor mir. Immer wieder
guckte ich zum Himmel hoch und sagte, bitte
lieber Gott hilf mir. Es war eine sternenklare Nacht.
Ab und zu nahm ich die Taschenlampe, um zu gucken wo ich überhaupt her lief.
Ich benutzte sie aber immer nur ganz kurz.
Die Angst, dass der Täter zurückkommen könnte,
weil er es sich doch anders überlegt hatte, saß mir immer noch im Nacken.
Immerhin hatte ich die ganze Zeit versucht, durch Gespräche eine Beziehung aufzubauen,
die es Ihm unmöglich machen sollte, sein Vorhaben, mich zu töten, in die Tat umzusetzen.
Aber jetzt war er wieder allein,
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hatte vielleicht noch einmal nachgedacht und doch beschlossen,
mich zu erschießen.
Immerhin hatte er es sich ja bereits einmal anders überlegt und war zurück gekommen.
Also, nur schnell weg hier!
Ich hatte mein Zeitgefühl bereits vollkommen verloren,
als ich endlich, irgendwann Bauernhöfe sah.
Aber zuerst stand mir noch ein Stacheldrahtzaun im Weg.
Der sollte allerdings nur ein kleines Übel auf dem Weg in die Sicherheit sein.
Endlich kam ich am ersten Haus an.
Es brannte Licht. Ich schellte mehrmals, aber es öffnete niemand.
>>Das kann doch nicht sein, ich hab es doch fast geschafft!<<
Weiter zum zweiten Haus. Wieder schellte ich mehrmals, aber niemand öffnete mir.
>>Das ist doch nicht möglich. Bitte, lieber Gott. Du hast mich bis jetzt beschützt. Lass mich jetzt nicht im Stich<<
Schoss es durch meinen Kopf.
Ich lief die Straße entlang,
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die weiter oben zum nächsten Haus führte.
Hier schellte ich auch einige Male, bis jemand kam und von innen durch die Glastüre guckte.
Man war sich wohl unsicher, was ich ja verstehen konnte.
In diesem Moment kamen mir dann zum ersten mal die Tränen.
Endlich öffnete sich die Tür und man bat mich herein.
Ich erzählte in groben Zügen, was passiert war und wurde ab diesem Zeitpunkt ganz wunderbar behandelt.
So mit Lehm beschmiert, wie ich durch die Stürze im Wald nun mal war,
bat man mich Platz zu nehmen.
Ich lehnte erst ab, mich auf die gepolsterten Stühle zu setzen.
Ich war so froh in Sicherheit zu sein und diesen Menschen,
die mir die Tür geöffnet hatten, so dankbar,
dass ich Ihnen nicht auch noch die Möbel verdrecken wollte.
Aber es war Ihnen egal. Man könnte das ja wieder sauber machen. Die Polizei traf kurze Zeit später mit Blaulicht ein.
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Sie waren so nett zu mir, kaum zu glauben,
da man Polizisten sonst nur vom Knöllchen verteilen kennt.
Es tat sehr gut, dass sie alle so freundlich waren.
Einer schnitt mir den Rest der noch vorhandenen Fesseln an den Händen ab
und konnte es nicht fassen, das ich die Kabelbinder durch rissen habe.
Aber in Todesangst hat man unglaubliche Kräfte.
Sofort wurde eine Ringfahndung eingeleitet-
die Polizisten taten alles zügig und schnell.
Sie ließen mich dann reden, ohne mich zu unterbrechen oder zu bedrängen.
Später teilte ich auch der Taxizentrale in Wuppertal mit
was passiert war.
Bei einer Tasse Kaffee wurde ich gefragt
ob ich einen Arzt oder Psychologen bräuchte, was ich verneinte.
Leider ließ es sich nicht vermeiden, aber ich musste mit den Beamten noch einmal in diesen Wald… es war sehr unangenehm.
Immer wieder sagte man mir in beruhigenden Ton
ich muss mich nicht mehr fürchten.

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Die Polizisten waren wirklich sehr warmherzig und nett,
sprachen mit mir in einer Weise
die so gar nicht dem sonst üblichen Amtsdeutsch entsprach.
Unten auf dem Waldweg fanden wir noch eine ganze Menge Kabelbinder
die der Täter wohl dort verloren hatte.
Als es in dem Wald nichts mehr zu tun gab und die Tatortsbegehung endlich erledigt war
wurde ich in einem Polizeiauto nach Solingen gebracht.
Während der Fahrt hatten wir sehr gute Gespräche – die Polizisten und ich.
Das tat mir wirklich gut.
Einer der beiden Beamten gab mir sogar sein privates Handy und ich durfte zu Haus anrufen.
Wir kamen dann zu einer Stelle, wo ein anderes Polizeiauto wartete.
Die beiden Beamten, die mich so weit gebracht hatten
verabschiedeten sich durch einen Händedruck von mir und wünschten mir alles „Gute!
Die beiden Kollegen, an die ich dann weitergereicht

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Wurde-
waren auch sehr nett und brachten mich bis zur Gräfrather Straße
wo dann ein Polizeibus bereits auf mich wartete.
Wieder stieg ich um und musste hinten in dem Bus Platz nehmen und mich angurten.
Ja und das war es dann, nicht die geringste Anteilnahme.
Die Dame und der Herr unterhielten sich angeregt über ihre Schichten
Man vergaß meine Anwesenheit scheinbar völlig.
Diese sehr wortkarge Fahrt dauert ca. 20 Minuten
Endete dann am Wuppertaler Polizeipräsidium.

GABIS GESCHICHTE 5

Freitag, 15. November 2013


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Hier musste ich dann erst einmal im Flur Platz nehmen und warten.
Bis sich endlich jemand meiner annehmen konnte.
Ich möchte hier niemanden weh tun oder auf die Füße treten
will aber verständlich machen, was ich gefühlsmäßig erlebt habe.
So eine lange Nacht mit dieser grauenvollen Angst und dann diese Prozedur.
Irgendwann kam man dann und ich musste zum Erkennungs Dienst
oder wie man so was nennt.
Dort musste ich mich an eine Wand stellen und wurde dann von jeder Seite fotografiert.
Nu ja – nicht, wie man denken könnte.
Es fehlte ja wenigstens die Verbrechernummer.
Meine Hände und mein Rücken wurden ebenfalls fotografiert, um die Verletzungen zu dokumentieren.
Zwischendurch zog ich mir die Dornen aus meinen Händen.
Es tat weh und störte sehr. Danach kam der Speicheltest.
DNA. Dann endlich durfte ich mal meinen Partner anrufen.

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aber auch nur,
damit er mir andere Abziehsachen brachte.
Im Anschluss von diesen tollen  Telefonat wurde jeder einzelne Fingernagel untersucht.
Von jedem Fingernagel ein Probe ins Röhrchen.
Anschließend musste ich die Kleidung ausziehen.
Ich bekam dann mit, dass in der Zwischenzeit wohl mein Partner mit der neuen Bekleidung gekommen war.
Während der langen Erkennungs- dienstlichen Prozedur habe ich mich so Einsam gefühlt,
das ich ein sehr starkes Bedürfnis nach den Armen meines Partners hatte.
Ich brauchte Ihn jetzt – unbedingt.
Aber nein.
Abgeschirmt wurde ich, als wäre ich eine Schwerverbrecherin. War das ein schäbiges Erlebnis.
Dann endlich waren die ganzen Untersuchungen zu Ende.
Ich folgte irgend jemanden über einen langen Flur,
als ich da plötzlich meinen Partner sah.
Ich freute mich und wollte einfach nur, das er bei mir blieb und mich in
seinen Arm nahm
– aber nein –
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jetzt musste ich noch zur Vernehmung.
Weder mein Partner, noch mein Chef Rainer
der in der Zwischenzeit auch gekommen war, durfte mit.
Mein Partner murrte zwar, in welchem Zustand und in welcher Verfassung ich denn war,
aber das war den Beamten wohl egal. Es störte niemanden.
Ich musste allein da durch.
Die Vernehmung dauerte ungefähr vier große, per Hand getippte DIN A 4 Seiten.
Jetzt wurde ich endlich mal gefragt, ob ich einen Kaffee wolle
Den lehnte ich dann aber ab, obwohl ich auf diesem Stuhl,
auf dem ich saß, mittlerweile fast einschlief.
Ich war froh, als die Vernehmung endlich fertig war und
Ich dachte ich könnte nun nach Hause.
Aber nix da!
Es hieß:
>>Jetzt müssen wir noch nach Beyenburg<<.
Die erste Zwischenstation meiner Odyssee mit dem Maskierten.
>>Tolle Wurst!<<
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Mittlerweile wusste ich schon nicht mehr
ob ich Männlein oder Weiblein war und sollte nun auch noch nach Beyenburg?
Aber es half nichts.
So bei Tageslicht sah es im Wald ganz anders aus.
Nun war das auch erledigt. So gegen 13.00 Uhr durfte ich dann endlich nach Hause.
Ich schlief Traumlos bis in die Abendstunden.
Zum Abendessen ging ich mit meinem Partner aus.
Zu den Kollegen, mit denen wir uns sonst auch immer zum Essen trafen.
Ich muss sagen, ich war überwältigt.
Alle nahmen mich in den Arm und ich bekam einzelne Rosen und Pralinen.
Die Situation raubte mir erst mal die Stimme.
Auch jetzt noch muss ich sagen, das ich mich sehr freute über die hohe Anteilnahme der Kollegen.
Es tat meiner Seele sehr gut.

Als ich nach einigen Tagen wieder arbeiten konnte, hatte ich eine ältere Dame als Fahrgast.
Sie hatte wohl im Fernsehen mitbekommen, was passiert war
fragte mich, als Taxifahrerin, ob ich keine Angst hätte,
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nachdem was da vorgefallen war. Nichts ahnend, das ich diese Fahrerin war.
Als ich ihr dann sagte, das ich eben die war, um die es ging, meine sie:
>>Ach Kindchen. Das tut mir ja so Leid. Als ich das gehört habe,
kamen mir schon die Tränen. Kindchen Pass bloß auf dich auf!<<
Aber auch über die Reaktionen der anderen Wuppertaler Fahrgäste bin ich erfreut und erstaunt.
Im Großen und Ganzen haben mir die vielen Kollegen, Fahrgäste
Verwandte und vor allen Dingen mein Partner sehr geholfen.
Sie gaben mir gute Ratschläge oder hörten einfach nur zu.
Sie alle halfen mir, dass ich mit dem Erlebten fertig wurde ,
meinen Job weiter ausüben kann.
Ok, es gibt da Momente, wo ich merke, dass ich noch daran arbeiten muss
aber ich glaube schon, dass ich es schaffen werde, mein Erlebnis zu verarbeiten.
Aber leider, wie es nun mal so ist, gab es auch dummes und böses Kollegengerede.
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Meiner Ansicht nach sind das jedoch die, die mit ihrem Leben selber nicht zurecht kommen.
Die Sorte Menschen, die meinen, noch Salz in die Wunde streuen zu müssen.
Eine große Enttäuschung war die Radiosendung Taxidriver
die Freitags von zwei Kollegen gebracht wurde.
In dieser Sendung wurde öffentlich Zweifel an meinem Fall geäußert.
Ich überlegte sogar, gerichtliche Schritte dagegen einzuleiten.
Denn ich fand, es war keiner der
>>lieben Kollegen<<
während meiner Horrorfahrt dabei.
Wie können sich die Leute,
die nicht einmal meine Geschichte gelesen oder gehört haben, in dieser Art äußern?
Ich möchte nun so langsam zum Ende kommen.
Ach noch etwas.
Einen Rat kann man keinen Taxifahrer geben,
denn jeder reagiert in solchen Situation anders
als er vorher vielleicht denkt, denn die Sache kommt dann auch anders
als man denkt.

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Am Montag nach dem Überfall musste ich noch einmal mit zwei Kriminalbeamtinnen nach Leichlingen
– alles noch einmal abfahren.
Soweit habe ich auch alles wieder gefunden.
Die Beamtinnen waren sehr nett und wussten ja um meine Geschichte und was ich erlebt hatte.
Und eine von Ihnen witzelte ein wenig und meinte:
>>Tja, der liebe Gott wollte Sie noch nicht haben.
Der hatte Angst, dass Sie Ihn auch voll reden<<.
Ich fand das süß, wusste ich doch, wie es gemeint war.
Ich selber glaube, dass ich durch mein Gerede noch am Leben bin. Ist ja nicht so, als ob wir Frauen viel reden würden, nein.
Hätte… der Täter von vornherein vorne gesessen,
wäre er durch die Scheibe gegangen …alles Spekulationen, wo man nicht drauf bauen kann.
Und ich kann mich bestimmt wehren, das kann man mir glauben.
Ich bedanke mich noch einmal bei allen Kolleginnen und Kollegen
Freundinnen und Freunden, Verwandten, Fahrgästen
meinem Partner und meinem Schutzengel.

Viele Grüße.
P.S.
Vielleicht steigt Ihr ja irgendwann mal in dem Taxi, welches ich fahre , ein.
So, und jetzt geht es  mir besser, wo ich mal alles auf Papier gebracht habe. Schöne Grüße
Gabi Ackermann