BERLINS TAXEN AM FLUGHAFEN

Taxifahrer aus Sicht des Kunden

Gabi will ja immer, dass ich hier auch was schreibe – also tu ich das mal.
Ich reise viel in der Weltgeschichte umher und stehe eigentlich häufig mit Taxifahrern auf Kriegsfuss.
Dafür lasse ich mir eine Visitenkarte geben, wenn mir ein Taxifahrer zusagt.
So einen habe ich auch in Berlin. Leider fährt der aber nicht die Strecke, die ich fahren möchte. Verständlich, weil ich von Tegel nach noch weiter draussen in Berlin will, dieser Fahrer aber in Mitte unterwegs ist.
Das wäre vergleichbar, als wolle ich ein Taxi in Wuppertal rufen, was mich am Flughafen Düsseldorf abholt um mich dann in die düsseldorfer Altstadt zu fahren.
Also bin ich die letzten Monate entweder gleich mit der S-Bahn gefahren oder, wenn die Zeit zu knapp wurde, mit dem Taxi, es stehen ja am Flughafen Tegel genug rum.
Nun muss man wissen, dass Tegel wie eine Wabe aufgebaut ist.
Die Taxen kommen hinten rein und fahren einmal im Kreis (bzw in dem Achteck) ganz rum, um vorne dann den Flughafen wieder zu verlassen.
Jetzt sind viele sehr kollegial – sie weigern sich, Fahrgäste aufzunehmen, sofern sie nicht ganz vorne stehen.
Ganz vorne bedeutet aber im ungünstigsten Fall einen Fussmarsch von zweihundert Metern.
Nun ergab sich vor 2 Wochen ein üblicher Vorfall, dessen E-Mail Verkehr ich gerne hier wiedergeben möchte.

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Montag, 30.11.2009, kam ich um 12:30 am Flughafen Berlin Tegel an und wollte ein Taxi nehmen.
Die Ankunft war an Terminal A4 und da ich aufgrund einer Verletzung derzeit gehbehindert bin, nahm ich den kürzesten Ausgang und stand im Nachrückbereich für die Taxen, genau auf der anderen Seite des Innenhofes im Flughafen, wo der angebliche Einsteigebereich für die Taxen ist.
Nachdem mich etwa 10 andere Taxifahrer an diesen Einsteigebereich verwiesen haben, habe ich begonnen, mir die Nummer zu notieren.
Als mich dann die Fahrer und Fahrerinnen der Taxen mit den Nummern
xxxx,xxxx,xxx,xxx,xxxx ebenfalls mit dem Verweis auf den Einsteigebereich weggeschickt haben, wurde ich von noch weiteren Fahrern, die gesehen haben, dass ich mir die Nummern notierte, bedroht – diese wollten mir “auf die Fresse hauen”, wenn ich weiter Nummern aufschreibe. 2 von ihnen stiegen aus und kamen drohend auf mich zu.
Leider konnte ich mir deren Nummern nicht notieren.
Jetzt frage ich mich, ob dieses Vorgehen in Berlin zum normalen Umgangston gehört und hätte gerne eine Stellungnahme von Ihnen zu den Vorfällen.

Dazu erhielt ich heute folgende Antwort


vielen Dank für Ihre Mail, in der Sie die unschönen Erlebnisse bei Ihrer Ankunft am Berliner Flughafen Tegel und der anschließenden Taxifahrt beschreiben.

Leider antworte ich Ihnen erst jetzt, Ihre Mail erreichte mich genau an meinem ersten Urlaubstag.

Sie beschreiben in Ihrer Mail die Qualitätsmängel an der Dienstleistung Taxi, die wir auch seit geraumer Zeit selbst festgestellt haben. Deswegen unterstützt die IHK Berlin auch eine Qualitätsoffensive der Berliner Flughafengesellschaft, die zum 01. Januar 2010 gestartet wird. Diese Initiative beinhaltet direkte Kontrollen durch einen externen Dienstleister am Flughafen, damit Fahrtablehnungen und unkorrektes Verhalten hoffentlich bald der Vergangenheit angehören. Taxifahrer, die gegen die aufgestellten Regeln verstoßen, können sanktioniert und sogar vom Flughafenbetrieb ausgeschlossen werden.

Die IHK Berlin hat aber leider keine direkte Handhabe, Sanktionen gegen die Inhaber der von Ihnen benannten Taxikonzessionen zu ergreifen. In Ihrem konkreten Fall haben wir Ihre Mail deshalb an das Landesamt für Bürger und Ordnungsangelegenheiten (LABO), an Herrn xyz weitergegeben. Das LABO ist die Genehmigungs- und zuständige Ordnungsbehörde für das Taxigewerbe und insoweit in diesem Fall zuständig.

Wir werden uns aber als IHK auch zukünftig immer für eine Verbesserung der Dienstleistung Taxi einsetzen und hoffen sehr, dass ihnen derartige Erlebnisse zukünftig erspart bleiben.

Ich freue mich, dass tatsächlich etwas passiert in Berlin.
Und ich freue mich auch, dass ich jetzt gleich, wenn ich in Tegel ankomme, von einem Taxifahrer erwartet werde, der weiss, wie man mit Fahrgästen umgeht.
Und ich freue mich, den anderen, die normalerweise bis zu 2 Stunden am Flughafen in dem riesigen Nachrückbereich warten, eine lange Nase zeigen zu können.

Taxi ist eine Dienstleistung und ich kann mir den Dienstleister aussuchen. Und wenn es nur deshalb ist, weil mir die Nase des Fahrers nicht gefällt.
Und das müssen die Taxifahrer endlich mal begreifen.
Oder geht Ihr Fahrer zu Aldi, weil die Lidl Kassiererin Euch nicht abkassieren will mit den Worten, es wären schon zu viele Kunden bei Lidl gewesen und jetzt wäre Aldi mal dran?BERLINS

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