Archiv für 20. März 2011

Im Leid liegt Sinn

Sonntag, 20. März 2011

Bei einer Schiffskatastrophe in der fernen Weite des Ozeans

gab es nur einen

einzigen Überlebenden, der sich auf eine einsame Insel retten konnte.

Dort baute er sich eine kleine Hütte und fristete mühsam sein Leben.

Einsamkeit, Angst und Krankheit bedrängten ihn tief. Immer wieder suchte sein

Blick den Horizont nach einem rettenden Schiff ab. Vergebens.

Da betete er inständig zu Gott, er möge ihn aus seiner Hilflosigkeit befreien.

Er dachte, er wäre von Gott und der Welt verlassen und vergessen worden.

Es vergingen viele Monate und der Schiffbrüchige

hatte die Phase des Aufbegehrens gegenüber seinem Schicksal abgelegt und

sich damit abgefunden, ohne Trost und Hilfe

sein weiteres Leben auf der Insel zu bleiben.

Eines Tages war er wieder einmal auf der Suche nach Nahrung

im Innern der Insel.

Auf dem Rückweg zu seiner Hütte erblickte er schon von weitem Rauch.

Als er näher herankam, musste er zu seinem Entsetzen feststellen,

wie seine Hütte ein Raub der Flammen geworden war.

Alles, was er hatte, war verbrannt.

Da fiel er in einer tiefen Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit.

Er fing an, an seinen glauben an Gott zu zweifeln: “

Ist das die Antwort auf meinen Glauben an Deine Güte?

Herr, warum beantwortest du mein Vertrauen und mein

beharrliches Beten anstatt mit Hilfe mit einem weiteren,

vernichtenden Unglück? Ich kenne Deine Pläne nicht,

möchte aber doch an dich glauben und dir vertrauen.

“Aber wie um Gottes willen?

In seiner Betrübnis warf er sich in den Sand und weinte still vor sich hin.

Als er endlich wieder das Gesicht hob, traute er seinen Augen nicht.

Am Horizont tauchte eine Schiff auf, das ein Boot aussetzte

und ihn an Bord holte.

Überglücklich über seine Rettung drückte er dem Kapitän

die Hand und fragte: “

Wie haben Sie bloß gewusst, dass ich auf dieser Insel war ?” -

“Das ist ganz einfach zu erklären”, erwiderte dieser,

“Wir haben ihre Rauchzeichen gesehen.”